Kurzmitteilung

„Киев потемкинский. Реконструкция Киева под Евровидение проходит в лучших традициях «потемкинских деревень» и стоит немалых денег“ на Політична Критика 3.05.2017

Einschränkung von Verkehr und Fußgänger_innen angekündigt

Die Kyiver Stadtverwaltung hat angekündigt den Verkehr von Straßenfahrzeugen und… Fußgänger_innen einzuschränken. Die Liste der Straßen, auf denen die Bewegung eingeschränkt wird, ist beeindruckend. Und den Satz „Ab dem 25. April um 24:00 Uhr bis zum 18. Mai um 24:00 Uhr ist für Fußgänger_innen das Betreten der Straße Khreschatyk (von Bogdan Chmelnizki Str. bis Prorizna Str. am unteren Teil des Bürgersteigs auf der ungeraden Seite der Straße Khreshchatyk) verboten“ konnten wir nicht entschlüsseln.
Inklusion?
Innerhalb von zwei Wochen vom 30. April bis 14. Mai wird der Verkehr von Fahrzeugen und Fußgänger_innen auf zwei großen Straßen in beide Richtungen eingeschränkt. Auch am 6. und 7. Mai wird vorübergehend eine große Anzahl von Straßen für den Verkehr und für Fußgänger_innen blockiert. Insgesamt ist die Anzahl der Beschränkungen der Mobilität von Autos und Fußgänger_innen beeindruckend.
Diese Umstrukturierung trägt nicht zum Wohlfühlen der Einwohner_innen bei, sondern bedeutet konkrete Hinderungen und Verbote im Lichte der Eurovision. Tausende von Menschen sind dazu gezwungen ihren Alltag umzukrempeln, von denen sich viele kein Eintrittsticket zu den Veranstaltungen leisten können oder wollen. Für den reibungslosen Ablauf des Song Contests werden die Beschränkungen und Verbote mit einer noch stärkeren Militiarisierung der Stadt als bislang durchgesetzt. Was muss noch gemacht werden, damit 10.000 Polizist_innen was zu tun haben?
Der von der städtischen Regierung betriebene Aufwand die städtische Infrastruktur vor der Eurovision kurzzeitig massiv umzugestalten ist erstaunlich vor dem Hintergrund der permanenten Tatlosigkeit bezüglich der eigenen Einwohner_innen. Seit Jahren ändert sich nichts an den ausschließenden und diskriminierenden Straßen, Straßenübergängen und öffentlichen Transportmitteln, Bahnstationen bleiben für ältere Menschen, Rollstuhlfahrer_innen und Kinderwagen nach wie vor unzugänglich. Infrastruktur für Radfaher_innen in der Stadt ist praktisch vollkommen abwesend. Der kurzzeitge oberflächliche Schein einer modernen und schicken Stadt in der europäischen Öffentlichkeit wird demnach einer Einwohner_innenfreundlichen und inklusiven Stadt vorgezogen.