„Uns ist wichtig, dass alles, was in der Hauptstadt gemacht wird, vor allem zum Wohlfühlen der Einwohner beiträgt“ – verlautbart die Kyiver Städtische Staatsverwaltung. Und dann stellt sie 19 Millionen Hrywna für ein Überwachungssystem bereit. Die Vorbereitung auf den Eurovision Song Contest benötigt zusätzliche Finanzierung durch das städtische Budget, aber die Kyiver Städtische Staatsverwaltung versichert, dass diese Geldmittel „für dringliche Änderungen ausgegeben werden… denn die Rede ist nicht nur vom Image der Hauptstadt“.
Einige der dringlichen Probleme der Stadt, die zusätzliche Finanzierung benötigen, sind das aufwendige Überwachungssystem in Orten des Geschehens des Song Contests „Eurovision 2017“ (19 150 000 UAH, ca. 656 000 €) und die Vorbereitung von Freiwilligen für die Eurovision (500 000 UAH, ca. 173 000 €), die „den Gästen helfen werden sich in den Wochen der Eurovision wohl zu fühlen und eine spannende Zeit in der Hauptstadt zu erleben“. Bisher also kein einziges Wort bezüglich des Wohles der Einwohner_innen.
Und das sind noch nicht alle Ausgaben. Führt euch das vor Augen:
5 000 000 UAH (173 000 €) – Anschaffung von Mülleimern für Aufbesserung der Gepflegtheit der Stadt 4 300 000 UAH (149 000 €) – Organisation und Durchführung von Massensportveranstaltungen 125 000 UAH (4 300 €) – Außengestaltung der Museumsfläche der „Kyiver Festung“ 100 000 UAH (3 500 €) – Durchführung der technischen Überprüfung der Attraktionen in den Parks
Aber dies alles ohne Kommentar, denn wie es auf der Homepage der Stadtverwaltung heißt, „Der Vorsitzende der Stadtverwaltung forderte auf, aufzuhören jegliche Spekulationen darüber anzustellen, dass das für die Eurovision bereitgestellte Geld besser in anderen Bereichen aufgehoben wäre“.
Es bleiben nur 13 Tage bis „die unglaubliche Atmosphäre des Liedwettbewerbs bald schon die Hauptstadt füllt“.